Natürliche Reifung

Meisterschaft bringt hervor, was inwendig begraben liegt.

 

 

Baird T. Spalding 

 

 


Klar war mir schon lange, dass die Entwicklung der Menschheit analog verläuft wie die des einzelnen Menschen. Dabei wiederholt die natürliche Reifung von Geburt an erst die der Menschheit, um dann einen individuellen neuen Schritt zu tun, der sich wieder für alle auswirkt.

Jeder Reifungsschritt, der von einer geistigen Führung initiiert wird, die sich danach zurückzieht, ist ein Selbständigwerden. Nach dem 3. hermetischen Prinzip gibt es keinen Stillstand. Wer seinen natürlichen Reifungsprozess nicht ergreift, fällt in seiner Entwicklung zurück. (s. Der stille Wandel, Individuelle Reifung, S.251ff)

 

Vor ca. 8000 Jahre v. Chr. war geistig geführt die weibliche (emotionale) Intelligenz in der Menschheit ausgebildet worden. Das Leben verlief in einer Stammesgemeinschaft kooperativ. Alles Leben war durchsetzt von einer inneren Verbindung mit den Naturkräften, die die geistige Ordnung offenbarten. Das wurde geglaubt und gewusst. Alles Handeln war Ritualen, meist von Frauen zelebriert, unterworfen, mit denen die Menschen ihre Beziehung mit der Erde (All-Mutter) und dem Himmel (Götter) hüteten und pflegten.

 

'Während er ersten 194 000 der 200 000 Jahre währenden Menschheitsgeschichte haben die Menschen die Welt und ihre lebendigen Geschöpfe als heilige Wesen betrachtet, die beseelt waren oder einen Geist hatten. Jemand, der dieser Welt ständig Schaden zufügte, galt als geisteskrank und wurde aus dem Stamm ausgeschlossen. Die Stammesmitglieder erkannten, dass dieser Mensch die Welt seiner Kindeskinder zerstörte, und so etwas war völlig undenkbar und verrückt.

Die alten Völker hatten verstanden: Wenn du deine Mutter (Erde) trittst, dann tritt sie zurück. Sie legt sich nicht auf den Rücken und ergibt sich in den Tod.'

Thom Hartmann, Unser ausgebrannter Planet, Von der Weisheit der Erde und der Torheit der Moderne, S. 352

 

Seit ca. 8000 Jahre v. Chr. begann eine neue Entwicklung und die männliche (mentale) Intelligenz wurde geistig geführt ausgebildet. Im Gemeinschaftsleben bildeten sich Herrschaftsstrukturen mit Konkurrenzverhalten heraus, was zur Zerstörung, Vernichtung, Tötung der Konkurrenten seien es Menschen, Tiere, Pflanzen oder Erde führte. Für diesen Gewinn an freier eigenständiger Macht verloren die Menschen die innere Verbindung mit den Naturkräften. Äußerlich durch Sinneswahrnehmungen wurde Wissen gesammelt und Theorien darüber gebildet. Gemeinschaftlich entstanden Verhältnisse der Unterordnung, Unterstellung, Unterdrückung bis zur Versklavung - vor allem der Frauen. Den 'Verweis von Adam und Eva, die nur eine Rippe von Adam darstellt, aus dem Paradies, dem Garten Eden', kennzeichnet einen Beginn dieser Entwicklung. Alle Nicht-Naturreligionen haben solch ein Ursprungsbild.

 

Bis heute hat die geistige Welt sukzessive ihre Führung (wie die Mayas wussten: endgültig im Jahr 2012) aus dieser Entwicklung des freien individuellen Denkens zurückgezogen.

Inzwischen ist deutlich, dass Menschen des Industriezeitalters ihre Macht nicht mehr aus einer geistigen Weltordnung ableiten, sondern immer mehr auf ihren persönlichen Nutzen reduzieren und somit die Verantwortung für ihr Handeln nur noch in Bezug auf ihre Machtstellung sehen. Die Natur soll einseitig dem Willen der Menschen dienen, wird so entwürdigt, ausgenutzt, missbraucht, vergewaltigt. Der Preis ist inzwischen die Zerstörung der Lebensgrundlage unserer Kinder, Kindeskinder ...

 

Beide Fähigkeiten, die mentale und die emotionale Intelligenz, sind in der Menschheit jetzt grundlegend ausgebildet und stehen jedem einzelnen Individuum zur Verfügung. Der Mensch muss heute die Verbindung mit der geistigen Naturordnung wieder 'lernen', was Sokrates schon als 'Wachwerden in der Seele' bezeichnete.

Solch ein 'Lernen' verbindet uns auch mit unserem Spirit, der universellen Wahrheit. Darin finden wir uns alle mit unseren persönlichen Wahrheiten, deren Unterschiede wir als Teilwahrheiten würdigen sollten, wieder und können ergänzend statt konkurrierend miteinander leben.

Uralte Weisheiten, die ja immer wahr waren, immer war sind, und immer wahr sein werden, sind gute verlässliche Grundlagen für eine Orientierung, individuell eine spirituelle Intelligenz auszubilden. Das ist der neue Entwicklungsschritt ab dem 21. Jahrhundert für alle!

maria goras

 

 

 



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