Die Freunde eines Kriegers des Lichts fragen ihn, woher er seine Energie habe: Er antwortet: „ Vom verborgenen Feind“.
Die Freunde fragen, wer das sei.
Der Krieger antwortet: „Jemand, den wir nicht mehr bestrafen können.“
Das mag ein kleiner Junge sein, der ihn als Kind im Streit besiegt hat,
eine Freundin, die ihn mit zwölf verließ, der Lehrer, der ihn einen Esel schimpfte.
Wenn seine Kräfte erlahmen, erinnert sich der Krieger daran, dass er jenen damals seinen Mut noch nicht beweisen konnte.
Er denkt nicht an Rache, weil der verborgene Feind nicht mehr Teil seiner Geschichte ist. Er denkt nur daran, seine Fertigkeiten zu vervollkommnen, damit seine Heldentaten in aller Munde sind und denen zu Ohren gelangen, die ihn einstmals verletzt haben.
Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
Paulo Coelho, Handbuch des Kriegers des Lichts
Neulich hörte ich von einer Statistik, die besagte, das ca. fünfundsechzig Prozent aller arbeitenden Menschen in Deutschland nur ihren 'Job' machen, was bei uns in Deutschland soviel heißt, wie 'Dienst nach Vorschrift'. Angestrengt wird sich soviel, dass möglichst der Job nicht verloren geht, was erwiesener Maßen dafür auch keine Garantie mehr ist. Mechanisch ausgeführte Tätigkeiten strahlen keinen belebenden Geist aus und dadurch verringern sich die Wirkungszeiten. Muss so immer alles schneller gehen, um etwas am Leben zu erhalten? Inzwischen wurden Computer entwickelt, die mit ihrer Schnelligkeit die Aktionsfähigkeiten von Menschen überholt haben und z.B. in der Finanzwelt unkontrollierbar geworden sind. Sie sichern die materialistische Systemerhaltung und allen martialischen Folgen. Hier ist deutlich der Mensch nicht mehr Herr seiner selber.
Gleichzeitig werden zunehmend Bemerkungen über Mobbing und Burnout immer lauter. Beides hat für mich mit empfundener Wertschätzung am Arbeitsplatz zu tun. Wer sich herabgesetzt und nicht wertgeschätzt fühlt, verliert seine Lebenskräfte.
Ist es eine Lösung Leistungen gegenseitig mehr wertzuschätzen? Sicher nur vorübergehend. Die eigentliche Hilfe liegt – wie immer – in jedem Menschen selbst, in seiner Haltung zu den Situationen und in seinen Entscheidungen für sein Verhalten
Meine Ideen dazu visioniere ich in
Der stille Wandel, Werte, Beziehungen S. 247 ff.
Herabsetzung und Wertschätzung sind zwei Seiten einer Medaille. Und diese Medaille heißt Konkurrenz.
Wohl jeder Mensch hat schon Herabsetzungen erfahren von anderen Menschen aber auch durch sich selbst („Ich bin nicht gut genug, etc.“). Diese Herabsetzungen erfolgen aufgrund persönlicher Einschätzungen und manifestieren sie zu einem Urteil, das aufteilt in das, was ist, und das, was nicht ist.
Warum schmerzen diese Herabsetzungen immer? Ich denke, weil sie nie der wirklichen Wahrheit entsprechen, die jeder unumstößlich in seinem Inneren fühlt, denn jeder Mensch ist bewusst oder unbewusst ein ganzheitliches Wesen, eine Punkt-Abbildung Gottes. Damit möchte er von anderen anerkannt werden, oft wohl auch um sich selber anerkennen zu können. Der helfende Weg wäre anders herum, wer sich selbst wertschätzt, strahlt das aus und wird immer von anderen geachtet. Je bewusster jemand die Reifung seiner spirituellen Entwicklung pflegt, desto freier erscheint seine Individualität auch für andere.
Michael J. Tamura, Wozu bin ich hier?, S. 160 f
'Doch unser Wert hängt nicht davon ab, was wir tun, wie viel wir tun oder wie gut wir etwas tun. Unsere Gesellschaft scheint zwar den Wert des einzelnen an seinen Leistungen zu messen, aber tatsächlich mangelt es niemanden an Wert oder Bedeutung. Kein menschliches Wesen ist wertvoller oder wertloser als ein anderes. Jeder von uns ist hundert Prozent wert, denn unser Wert wohnt unserem Sein inne. Ihr Wert als menschliches Wesen ändert sich nie – egal, was Sie leisten. Was Ihren Wert in der Welt deutlich macht, ist die Art, wie Sie selbst damit umgehen....
Die Wertschätzung Ihres eigenen wahren Wertes hingegen macht alles, was Sie tun, wertvoll.'
Jede Herabsetzung ist eine negative Wertschätzung, die uns von uns selbst, unserem inneren Kern trennt und unser Sein, unsere Identität auf einen Teil, eine Situation, ein Gefühl, ein Gedanke, eine Eigenschaft, etc. beschränkt
Was ist in der Regel unsere Reaktion darauf? Wir setzen alles daran, um uns und der Welt zu beweisen, dass eine halbwahre Anerkennung unserem wahren Sein nicht entspricht. Bei wie vielen Menschen ist solch eine frühkindliche Erfahrung Leistungsmotor im weiteren Leben? Wir strengen uns an, um uns gegenüber verletzenden herabsetzenden Aussagen, die möglicherweise längst vergessen zu sein scheinen, behaupten, treten also mit diesen Meinungen über uns in Konkurrenz. Unglaubliches leisten wir manchmal, ohne die Verletzungen wirklich ausheilen zu können. Erst wenn wir begreifen, dass dieser Konkurrenzkampf nur die existenzerhaltenden Forderungen des Ego bedient, und uns auf unseren unantastbaren geistigen Wert besinnen, beginnt eine Ausheilung. Alle Urteile, gegründet auf Vergangenes, und alle Erwartungen in Bezug auf Zukünftiges hemmen dabei, denn diese Heilung über den Geist, den heilenden Geist geschieht immer im Jetzt. Sie erfolgt durch ein momentanes Erkennen wie ein Aufleuchten eines inneres Lichtes, das neutral und klärend Zusammenhänge sehen lässt. Wer bereit dafür ist, kann erfahren, was wirklich wahr ist. Im Gefühl von Wahrheit, die Liebe ist, können wir uns unangefochten wertschätzen.
Jeder möchte nicht nur ideell wertvoll sein, sondern sich auch gleichwertig und wertvoll fühlen.
Was kann dafür getan werden? Im 5. hermetische Prinzip des Kybalion (behandelt in: Der stille Wandel, Gelassenheit, S. 195 ff) sind Hinweise dafür aufgezeigt. Gelassenheit aufgrund einer bewussten neutralen Haltung, also ohne Bindung durch Sympathie oder Antipathie, hilft, sich selbst in ein seelisches Gleichgewicht zu bringen, um mit objektiver Gesinnung die Situation einzuschätzen. Das heißt nicht, keine Sympathie oder Antipathie mehr zu haben, sondern sich seiner Emotionen bewusst zu werden, davon innerlich Abstand zu nehmen, bevor eine Entscheidung über den Umgang damit oder eine Reaktion getroffen wird.
maria goras
Kommentar schreiben
Sesam öffne dich (Dienstag, 02 Februar 2016 17:19)
Planquadrat mal X - gleich Zentrum = eine Herzensangelegenheit. Wer es weiß, es kennt. Der schätzt den Wert des eigenen Lebens und im Visasvis steht die Gunst des Seins mir gegenüber. Er/Sie formt sich hin zu einem Gruß, der wie lautet: Ich löse alle Verwerfungen in mir auf. Das Innerste des Menschen spiegle, beleg die Weltenbühne mit den Geschöpfen Mensch. Die es/sie für seine Inszenierung als Erfahrungsfeld gebrauch, um zu wissen, wie es ist ein irdischer Mensch zu sein. Hätte nicht gedacht, dass, dass,,,, alles, alles löst sich auf.