Liebe ist .......

Es ist Unsinn, sagt die Vernunft.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.

Es ist Unglück, sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst.
Es ist aussichtslos, sagt die Einsicht.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.

Es ist lächerlich, sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig, sagt die Vorsicht.
Es ist unmöglich, sagt die Erfahrung.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.

Erich Fried

 

 

 

Die Energie der Liebe ist strömendes Leben in einer Welt der universellen Wahrheit, der Weisheit, der Fülle, des Einsseins mit allem und jedem.

 

Mangel an Liebe ist die Wurzel buchstäblich jeden Problems. Mangel erzeugt Bedürfnisse. Wir wollen haben, was wir glauben, dass uns fehlt, oder weghaben, was Schmerzen, Ängste, Sorgen, Furcht und Unbequemlichkeiten bereitet. Damit rufen wir Egozentrik auf den Plan. Sie entscheidet, was persönlich nützt und was nicht. Sie will ihr Eigenleben schützen. Um sich 'richtig' damit fühlen zu können, entwickelt sie ihr eigenes begrenztes Weltbild als parallele Welt zum geistigen Einssein. Ohne Liebe ist die Aufmerksamkeit gerichtet auf das Empfinden von Mangel, von Angst, von Abgrenzung, von Kritik, von Einsamkeit. Dann regiert ein Habenwollen. Man will geliebt werden, beurteilt, was gut oder schlecht ist, nach persönlicher Befriedigung. Angst vor Kontrollverlust errichtet ein eigenes Netzwerk von Schutzwällen. Man beginnt sein Bild vom Mangel so zu bedienen, dass man in Rollen des Dafürhaltens schlüpft und opfert in dem Maße authentisches Sein. Das Ego schließt für reine Liebe, für das Gefühl von Einsseins mit Gott und der Welt, Tür und Tor.

 

Liebe erfordert Hingabe und vollständige Hingabe erfordert jegliche Kontrolle aufzugeben. Das bewirkt einen Kampf mit den eigenen Verdrängungsmechnismen, die die Ego-Welt zusammenhalten. Wer den aufnimmt und besteht, gewinnt Leben, Wahrheit und das Glück der Liebe.

Sex ist eine Feier der Liebe mit dem Körper. Wenn sich ein Mann einer Frau hingibt, statt umgekehrt, und er bei der Ver-Einigung seinen Samen in ihren empfangsbereiten fruchtbaren Boden gibt, entsteht ein Raum für eine neue Geburt einer Seele, eines Gotteskindes.

 

Gott aber ist nur Liebe, ist vollkommene Liebe. Es gibt in ihm keinen Raum für Irrtum. Das All kennt keinen Mangel. Gott ist das All, ist Alles, ist das Wirkliche und Wahre, ist reine Liebe.

Gott hilft nicht, da er keine Bedürfnisse kennt. Er steht allen jederzeit und vollkommen zur Verfügung mit seinem Heil. Was jedem hilft, ist, wenn er sich glaubend mit Gottes unendlicher Macht inniglich verbunden fühlt und diese nutzt.

In Momenten von Selbstlosigkeit, der Egolosigkeit kann sich ein Tor für die Energie der reinen Liebe öffnen, die alles Gute belebt, auch das Bedürfnis nach bedingungsloser Hingabe. Je öfter diese Schwelle überschritten wird, desto selbstverständlicher kann im Strom der Liebe geschwommen werden. Ausströmende Liebe bewirkt einströmenden Geist, der das Ego schrumpfen lässt.

 

siehe Baird J. Spalding, Leben und Lehren der Meister im Fernen Osten, Bd. 1-3, S.103ff

'Der Liebe bleibt kein Bedürfnis verborgen und keines ist unstillbar. ..

Mit ausgebreiteten Flügeln verhüllt die Liebe die schwachen Stellen des menschlichen Herzens, die dürren Plätze des Lebens, löst mit scheinbar magischer Berührung die Menschen und wandelt die Welt..:

Darauf antwortet der ganze Organismus und lässt jede Zelle erzittern. Der Körper wird harmonisch, die Seele leuchtend, der Geist klar. Der Wille zu dienen lässt die Lebenskraft durch das ganze Wesen eines Menschen fluten. Der Gedanke wird kühn, strahlend, lebendig, das Wort positiv, wahr, aufbauend. Das Fleisch erneuert sich, wird reiner und frischer: alles rückt an seine richtige Stelle.'

und weiter, Bd. 5, S. 327 f

'Liebe lässt Furcht verschwinden; sie ist Erfüllung des Gesetzes, sie überwindet .... Liebe ist unsichtbar in ihrer Fülle. Liebe kann alles besiegen. Es gibt keine Krankheit, die man nicht mit genügend Liebe heilen könnte. Kein Abgrund ist so tief, den Liebe nicht überwinden könnte, keine Mauer so hoch, dass genügend Liebe sie nicht niederreißen könnte. Kein (Egoismus ist so stark), dass Liebe (ihn) nicht aus der Wolke der Unwissenheit auflösen könnte.'

 

Ausstrahlende Liebe überwindet alle Begrenzungen, deckt alle Illusionen auf, die das Ego geschaffen hat.

Liebe vereint. Alles und jedes wird als Eins mit Gott gesehen.

Liebe sieht in jedem Menschen das Gotteskind, vollkommen und heil.

Liebe richtet unveränderlich die Aufmerksamkeit auf das, was ist.

Wer liebt, ist niemals allein: wer Liebe gibt, ist niemals einsam.

Reine Liebe kennt den Schmerz im Herzen, der alles verzeiht, alles erduldet, alles opfert, alles hingibt.

 

Liebe, wahre Liebe, richtet sich nicht nach persönlichen Bedürfnissen und Wünschen. Wenn Liebe zwischen eigenem Besten und dem des anderen wählen muss, wird sie das Beste für den anderen wählen. So bedeutet Liebe oft, den Schmerz des Verzichts zu wählen. Wer jemals wirklich geliebt hat, zweifelt nicht daran, dass Liebe Schmerz ist. Aber Liebe überwindet den Schmerz und dient dem Wohl des anderen.

Wer kennt nicht das Glücksgefühl, wenn er aus Liebe dient? Das macht jeden selber glücklich, selig und strahlend.

 

Es ist sehr schwer, wenn nicht unmöglich, andere zu lieben, ohne sich selbst zu lieben. (s. blog vom 1.12.2012,Weihnachten, die Geburt der Liebe) Die Liebe ist wie eine Schale, erst wenn sie voll ist, fließt sie unweigerlich über.

 

 

maria goras

 

 

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