Heilen durch Kunst

Farbspirale
Farbspirale

 

 

Die Kunst ist dazu da, die Wunden zu heilen, die der Verstand schlug.

 

Novalis

 

'Was heilt hat Recht', überwindet in der Medizin immer mehr klassische Normvorstellungen. Ungezählte neue Therapieformen haben sich entwickelt, seit die Quantentheorie in der Medizin fruchtbaren Boden gefunden hat. Hier spielen Energien wie des Vertrauens und Glaubens eine große Rolle. Auch wird zunehmend anerkannt, dass künstlerisches Tun sich grundlegend positiv auf Gesundungsprozesse der Seele auswirken und das auf eine sanfte, niemand verletzende Art.

Inzwischen haben sich weitläufig auf dieser Basis neue Heilkünste entwickelt. Ihre ganzheitlichen Therapien bauen Brücken über Krankheitsprozesse damit Selbstheilungskräfte ihre Arbeit tun können.

 

Immer mehr Menschen werden sich derzeit ihrer kreativen Bedürfnisse bewusst. Die quellen aus der ursprünglichen Schöpfungskraft, die in jeder Seele um Befreiung bittet. Künstlerisches Tun ist ein Medium dafür.

Wer über den Tellerrand seiner Grundbedürfnisse schauen kann, sucht nach Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein und freier Selbstentfaltung. Er beginnt unabhängiger von gesellschaftlichen Formen und Normen eigenes Leben zu kultivieren. Dafür richtet sich der fragende Blick nach innen auf individuelles Seelenleben, um es zu erforschen, zu erfahren und auszudrücken.

 

Seit über hunderttausend Jahren, so schildert Thom Hartmann in Unser ausgebrannter Planet, begann sich die männliche mentale Intelligenz zu entwickeln. Sinneserfahrungen sind Wahrnehmungen, die sich nach außen richten, dort Zusammenhänge erkennen und nach Lösungen von Problemen suchen. Das zieht Einseitigkeit nach sich, denn die Verbindung mit dem Gefühl von universeller Wahrheit löst sich zugunsten eingeschränkter 'Richtigkeiten'. Wie bei allen Trennungen wird abgegrenzt, ausgegrenzt, eingegrenzt. Grenzverletzungen aber verursachen Wunden. Das ist der Preis für die Entwicklung des freien Denkens.

Je mehr persönliche Interessen verfolgt werden, desto enger und mehr wird sich abgegrenzt. Alle egoistischen Entscheidungen schaden nachhaltig dem Gefühl ganzheitlichen Lebens. Das zieht Unsicherheiten und Ängste nach sich. Ängste aber sind immer ursprünglich Ursache von Disharmonien, Konflikten und Problemen, die unaufgelöst in Erkrankungen münden.

 

Alle Kulturen gebaren künstlerisches Schaffen, das den gesellschaftlichen Stand geistiger Selbständigkeit und Freiheit offenbarte. Kunstgeschichte lässt sich lesen als Entwicklungsgeschichte des menschlichen Bewusstseins.

(s. Der stille Wandel; S. 153 ff)

 

Die Schöpfung ist nicht an einem Tag entstanden, sondern es gab eine aufbauende Entwicklung. Mit Schöpfungskraft wird künstlerisch, das heißt frei in Einheit von Denken, Fühlen und Wollen, gearbeitet. Eine Idee ist Ausgangspunkt, mit der sich ein Künstler mit ganzer Seele ringend und schaffend auseinandersetzt. Die jeweiligen Erscheinungen entsprechen punktuell seiner seelisch-geistigen Reife.

 

Mit dem Beginn unserer Zeitrechnung, dem '0'-Punkt, sandte der Kosmos den Impuls, den wahrheitssuchenden Blick auf das wahrheitsfindende Gefühl zu lenken. Leben und Wirken Jesus-Christus beweist und offenbart das als Vor-Bild für alle. Diese kosmischen Energien wurden endgültig seit dem 21.12.2012 zurückgezogen. Das kennzeichnet den Wendepunkt, ab dem die Menschheit allgemein reif und frei geworden ist, die individuellen Schöpferkräfte in sich zu entdecken und damit das eigene Leben zu gestalten und zu verantworten.

 

Die innere Arbeit der persönlichen Kultivierung braucht vor allem Mut, sich auf unbekanntes unsicheres Terrain zu begeben, denn jeder Schritt ist für jeden einzelnen Menschen ein Wagnis. Sicherheit bietet Urvertrauen. Orientierung und Maßstab ist das eigene Gefühl für Wahrheit. Alles erworbene Wissen und Können umfasst Vergangenheit, ist im Jetzt gültig, und verändert sich ständig. Wer mit solch einem Bewusstsein lebt, hat immer alle Möglichkeiten der Zukunft offen vor sich.

 

Jedes künstlerische Gestalten, auf welchem Gebiet auch immer, erfordert innere Arbeit. Das jeweils geschaffene Ergebnis spiegelt den Bewusstseinsstand des Künstlers. Durch die Erfahrungen, die er während des Prozesses macht, reift er seelisch selber.

Jeder Ausdruck, der kreativ künstlerisch natürlichen und geistigen Gesetzen folgt, also einer empfundenen Harmonie, wird als stimmig, als schön erlebt.

Disharmonien fordern die Seele immer heraus Ausgleich zu schaffen. So kann mit Kunst seelische Interaktionen provoziert und soziale Kunst geschaffen werden.

 

Die heutige Menschheit entwickelt die Bewusstseinsseele, die befähigt, rein geistige Gedanken zu empfangen und damit eine individuelle Spiritualität zu entwickeln. Die Renaissance läutete diese Entwicklung ein, die anschließend immer feiner bis zum Individualismus heute differenziert wurde.

Öffentliche Anerkennung erntete, wer Gruppenbewusstsein bediente. Manch begabter Künstler wurde erst nachtodlich berühmt und geehrt. Sie erwiesen sich intuitiv und inspiriert der allgemeinen Entwicklung voraus. Dafür brachten sie jedes persönliche Opfer. Viele solcher Pionierleistungen innerer Arbeit sind anschaubar, hörbar, erlebbar, nachvollziehbar und anregend.

Heute dient jedes künstlerischem Tun mehr der eigenen seelischen Entwicklung unabhängig vom Produkt. Be-Geisterung nährt die Seele.

 

Irving Stone schrieb einen Roman, in dem er wunderbar nachempfindet, wie der Renaissance Maler Michel-Angelos künstlerisch um einen Ausdruck seiner Impulse ringt. Die weitgefassten Zusammenhänge des Menschen in sich zu erfühlen, zu erarbeiten und auszudrücken, galt sein ganzes Streben. Michelangelo erkennt, dass vor allem Naturwissenschaftler künstlerisch im bildenden Bereich tätig sein sollten, wenn sie die Dinge und ihre Verhältnisse in der Welt wirklich erfahren wollen.

 

Für alles künstlerisches Arbeiten ist der innere Weg das Ziel.

Mut und Empathie, Energien der Liebe, sind die Kräfte, die positiv leiten und lenken.

In innerer Stille versinkt die Seele im momentanen Sein, verbindet sich mit dem All, mit allem, was möglich ist. So empfängt sie Imaginationen, wird inspiriert oder erhält Intuitionen. Dabei entwickelt sich eine emotionale Intelligenz, denn jedes Gefühl muss gedacht und jeder Gedanke am Wahrheitsempfinden überprüft werden. Das 'ich' wählt und entscheidet permanent, was seiner Absicht zuträglich ist und füllt das mit Willens- und Tatkraft.

 

Therapeutisch künstlerisches Tun glättet seelische Wunden und beruhigt emotionale Turbulenzen. Das schafft Abstand vom Bann von Problemen, bringt innere Ruhe und führt zur heilsamen Stille. Es stellt sich ein Gefühl der All-Geborgenheit ein, das liebevolles Selbstvertrauen stärkt.

Während des künstlerischen Schaffensprozesses findet ein innerer Dialog mit dem werdenden Objekt statt. Dabei klärt, reinigt und ändert sich Erleben, Wissen und Bewusstsein. Kunst ist ein Medium, die Seele nähren, wachsen und reifen zu lassen.

Jede Versunkenheit im Tun löst den Menschen aus inneren bannenden Vernetzungen wie Empfindungen von Angst, Furcht, Sorge und Schuld. Das befreit ihn im Moment vom krank machendem Stress. Das schafft Raum für Erholung, die Selbstheilungskräfte aktiviert.

 

Da selbst Gott niemals in den freien Willen eines Menschen eingreift, sollte sich jeder Helfer auch davor bewahren.

Im Prinzip fühlt jeder Mensch selber, was er für seine Gesundheit wirklich braucht, was ihm dient und welche Hilfestellungen ihn unterstützen.

 

Alle Bereiche des Lebens lassen sich künstlerisch ergreifen und durchdringen.

Die höchste Kunst ist jedoch die Lebenskunst, ein Leben wie kleine Kinder, die selbstvergessen mit unendlichem Vertrauen sich den Erfordernissen der Momente, so wie sie sind, hingeben und sich selbst dabei vollkommen einbringen.

Wohl dem Erwachsenen, der verantwortlich für jeden Gedanken, jedes Gefühl und jede Tat sich seiner Kindschaft Gottes erinnert.

 

maria goras

 


 

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