Das Siebte Große Prinzip des Kybalion heißt Duale Einheit

 

 

Doch stellt euch vor, eure empfindsame innere Künstlerin mit all ihren wundervollen Ideen würde mit eurem inneren Männlichen zusammenarbeiten. Künstlerin und Manager zusammen wären ein nicht aufzuhaltendes erfolgreiches Team!

 

Doreen Virtue

 

 

„In allem ist Geschlecht; alles hat seine männlichen und weiblichen Prinzipien; Geschlecht manifestiert sich auf allen Ebenen“

 

Das Wort Geschlecht leitet sich von 'gen' ab und beinhaltet Erzeugen, Gebären, Hervorbringen. Das geschieht auf Erden durch Vereinigung von den gegensätzlichen weiblichen und männlichen Kräften, auch bekannt als Yin und Yang.

Männliche Sonnenenergie strahlt mit Macht aus und weckt weibliche Schöpfungskräfte der Erde, die ohne eigene Ansprüche, geduldig und gelassen gebiert, was in ihr lebt, und das nährt und schützt sie.

Jede Verbindung dieser polaren Kräfte kreiert auf allen körperlichen, energetischen, seelischen und spirituellen Ebenen neues Leben. Dominiert eine Kraft die andere, behindert sie im Laufe der Zeit deren Beitrag und zerstört zukunftsträchtige Verhältnisse. Das gilt für jede Ehe, jede Partnerschaft, jede Gemeinschaft genauso wie für jede Kultur.

 

Weibliche und männliche Kräfte gehören zusammen wie Ein- und Ausatmen.

Das Urweibliche ist im Unbewussten beheimatet. Frauen begründeten einst Kulturen, die sich auf das Geistige in der Natur beziehen. Diese Naturwesen erhalten Namen und leben als Naturgötter  im menschlichen Bewusstsein. Die Menschen fühlten sich von ihnen inspiriert, geleitet und beschützt, wenn sie sie verehren und ihnen dienen. Nach dem Alten Testament konnte 'Eva' so vom 'Baum der Erkenntnis' unbeschadet essen.

Im Urmännlichen erwacht denkendes Bewusstsein und schafft eine selbständige Erkenntnisfähigkeit. Damit wird Umgebung als etwas Distanziertes angeschaut und eine Freiheit entdeckt, sie zu gestalten. Männer fühlen sich mit Allmacht ausgestattet und ringen und kämpfen, um ihre Vorhaben durchzusetzen. Sie schaffen Götterwelten und gesellschaftliche Kulturen, die sie hierarchisch strukturieren und autoritär ordnen.

 

Das Offensichtliche der geschlechtlichen Vereinigung ist die Sexualität, deren Verhältnisse in Flora und Fauna artbedingt geregelt sind. Dient sie bei Menschen nicht nur der einseitigen Befriedigung eines Partners, entlassen dabei die Körper ihre geheimen Botschaften, die ein Verstand nicht wahrzunehmen vermag. Damit kommt es innerlich und äußerlich zum Austausch weiblicher und männlicher Energien. Das Seelische taucht dabei vollkommen in das Körperliche ein und es entfaltet sich eine spirituelle Kraft, die Neues schafft.

Alle Schönheit in der Natur ist der Sehnsucht nach der Verbindung mit dem anderen Geschlecht gewidmet. Gäbe es sonst ein Blühen und Duften, gäbe es sonst Gezwitscher und buntes Gefieder der Hähne, gäbe es sonst Mähnen, Geweihe und ekstatisches Gebrüll männlicher Tiere? Gäbe es bei den Menschen sonst die Mode-, Kosmetik-, Vergnügungs- und Unterhaltungsindustrie?

Sexualität beinhaltet die schöpferischste, göttlichste Kraft der belebten Natur.

Im Kybalion heißt es: Das männliche Prinzip scheint Energie zu dem weiblichen Prinzip zu schicken und damit den schöpferischen Prozess in Gang zu setzen. Das weibliche Prinzip verrichtet auf allen Ebenen dann die schöpferische Arbeit, wobei sich in allen weiblichen Formen auch männliche und allen männlichen Formen auch weibliche Energien manifestieren.

 

In der Natur benötigen Pflanzen für die Befruchtung Fremdeinwirkungen entweder durch den Wind oder durch Insekten. In der Tierwelt haben sich die geschlechtlichen Kräfte in getrennte Wesen ausgeformt. Auch wenn es hier Wechselwesen gibt, hat doch nur der Mensch die Möglichkeit durch seine Ich-Zentrierung am inneren Verhältnis der dualen Einheit selbständig zu arbeiten. Dabei entwickelt jeder sein individuelles Maß, wie sich in ihm Yin und Yan verhalten und im Äußeren ausdrücken.

 

Zur Orientierung sind nachfolgend wesentlich unterschiedliche Qualitäten aufgezeigt:

Weibliche Kräfte richtet sich nach innen. Hier erfahren sie im träumenden Zustand gegenwärtige energetische Eindrücke, die alles von dem kleinsten Atom bis zum Universum, vom Augenblick bis zur Ewigkeit umfassen. Die sinken meist ins Unbewusste, nur Weniges flackert ins lichte Bewusstsein und beleuchtet bildhafte Zusammenhänge. Weibliche Kräfte erfreuen sich am Ursprünglichen, Einfachen und Unspektakulären. Kreative Ideen fallen in ihnen zu und ein, die sie fantasievoll aufgreifen und in Bilderwelten entwickeln. Ihr Medium ist Fühlen, Empfinden und Erahnen, deren Wahrheitsgehalt sie mit dem Gefühl von Stimmigkeit prüfen. Sie nehmen empathisch wahr, gleichen mit eigenen Erfahrungen ab, erkennen ganzheitliche Zusammenhänge und erinnern auch unbewusst aufgenommene Bilderabläufe. Sie denken prozessorientiert, ganzheitlich, integrierend, synthetisch.

Ihre Lebenshaltung drückt sich grundlegend künstlerisch aus. Sich selbst empfinden sie als wandelbar und wahr in Bezug auf den Moment. Das lässt Frauen bei Begegnungen leicht verunsichert erscheinen. Weibliche Kräfte bemühen sich um freundliche und liebevolle Beziehungen. Ihre Aufmerksamkeit gilt sozialen Prozessen, in die sie sich geduldig einfügen. Sie orientieren sich am kollektiven Unbewussten. Sie sorgen für die Bedürfnisbefriedigung anderer und sind bedacht auf Ausgleich, Harmonie und Gesundung. Sie ringen um Selbstfindung und möchten entdeckt werden. Sie gebären, nähren und schützen Werdendes.

Männliche Kräfte richtet sich nach außen. Sie arbeiten mit Ergebnissen aus der Vergangenheit und gelangen zu Erkenntnissen, die sie tatkräftig für eine gewollte Zukunft anwenden. Sie verstehen punktuell und bewerten und entscheiden nach logischen, verifizierbaren Kriterien. Sie denken zielgerichtet linear, analytisch, abstrakt. Sie nehmen Fakten wahr, die sie erinnern, ordnen und strukturieren. Ihre Erkenntnisstreben richteen sie auf Nutzbringendes. Sie werden wach und interessiert bei neuen spannenden Möglichkeiten und Spektakulärem. Sie schöpfen aus erworbenem Wissen und entwickeln weiter. Ihre Forschungen gelten überwiegend Techniken, die von der Natur unabhängig machen. Dabei sind sie initiativ, funktional, zielgerichtet und experimentierend tatkräftig. Sie untersuchen, formen und manifestieren. Um ihre Vorhaben zu realisieren, benutzen sie alles, was ihren Zielen dient. Dafür nutzen sie auch Mensch und Natur aus, missbrauchen, vergewaltigen, versklaven, töten und vernichten.

Ihre Lebenshaltung ist leistungs- und erfolgsorientiert. Daran messen sie ihre Wertschätzungen und die Richtigkeit ihres Denkens und ihrer Taten. Sie sorgen für eigennützige Befriedigungen. Sie bringen sich selbstbewusst zum Ausdruck und stellen sich positiv dar.

Fühlen und Empfinden erleben sie als subjektiv, wandelbar und relativ gültig. Das verunsichert sie und erzeugt Ängste, die Kontrolle zu verlieren.

In sozialen Zusammenhängen schaffen sie hierarchische Rangordnungen und suchen konkurrierend ihren persönlichen Standort laufend zu verbessern. Sie streben nach Dominanz, stellen Spannungen her und greifen an.

Sie beschützen und verteidigen Weibliches.

 

Es gibt derzeitig wohl nirgendwo einen Menschen, der nicht ein gewisses Maß beider geschlechtlichen Merkmale verinnerlicht hat und damit agiert und reagiert.

 

Thom Hartmann (Buchtipps) entwickelt in seinem Buch, Unser ausgebrannter Planet, Von der Weisheit der Erde und der Torheit der Moderne, wie seit etwa über hunderttausend Jahren bis ins 20. Jahrhundert europäischer Zeitrechnung das Männliche sich verselbständigt und die mentale Intelligenz ausbildet. Dafür wurde die zuvor herrschende weibliche geistige Führung abgelöst und allgemein Weibliches innerlich und äußerlich unterdrückt und versklavt. Ihre ausgebildete emotionale Intelligenz verankerte sich im Unterbewussten. Heute kann sie in jedem Menschen neu belebt, ins Bewusstsein geholt und dienlich gemacht werden kann.

 

Die Menschheitsentwicklung im 21. Jahrhundert erfordert endgültig beide intelligente Qualitäten in sich als Duale Einheit zu einer spirituellen Intelligenz  zu vereinen, zu entwickeln und für eine innerlich unabhängige Lebensführung zu nutzen.

Damit kann auf allen Ebenen und überall gleichberechtigte Partnerschaft im eigentlichen Sinne gelebt werden.

Damit gibt weibliches Wahrheitsempfinden dem männlichen Denkvermögen lebenswerte Basis und Sinn und befähigt zu verantwortlichem sozialem Verhalten.

Damit wird das globale Zusammenspiel geistig-seelisch-körperlicher Kräfte auf Erden nach geistigen Gesetzen grundlegender verstanden.

Damit erwächst mit männlicher Macht auf dem fruchtbaren Boden weiblicher Weisheit eine Liebe, die ein friedvolles, wohlwollendes Miteinander schafft. Das vermag von den Folgen einseitiger Herrschaften zu befreien und durch gelebte Duale Einheit zu heilen.

 

Viele vor allem junge Menschen, die nach sinnerfülltem Leben suchen, haben weltweit solch einen individuellen Weg bewusst oder unbewusst bereits gefunden und gehen ihn zuversichtlich und freudevoll.

 

maria goras

 

 

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